Es gibt einen psychologischen Effekt, den Sie nutzen können, um positiv zu wirken. Dieser Effekt nennt sich Mere-Exposure-Effekt, der Effekt der Darbietungshäufigkeit. Wenn unser Gehirn einen Wahrnehmungsreiz ein weiteres Mal verarbeitet, dann wird er aufgrund der früheren Darbietung vereinfacht verarbeitet – wir schätzen den Reiz dadurch positiver ein.
Ende der 60er wurde der Effekt zum ersten Mal systematisch nachgewiesen. Die Teilnehmer eines Experiments sollten vermeintlich chinesische Schriftzeichen aufmerksam verfolgen. Anschließend sollten sie die positive bzw. negative Bedeutung der Zeichen einschätzen. Dabei wurde festgestellt, dass mit zunehmender Darbietungshäufigkeit die Zeichen positiver eingeschätzt wurden.
Die Werbebranche macht sich diesen Effekt zunutze, indem ein Produkt immer wieder dem Konsumenten präsentiert wird, sodass durch die Bekanntheit das Produkt positiver eingeschätzt wird. Ein berühmtes Beispiel für eine auditive Werbepräsentation ist der Telekom-Jingle.
Öfter gesehen werden = positiv wirken
1992 wurde untersucht, ob sich die Zuneigung zu Menschen erhöht, wenn man sie öfter sieht. Dazu schleusten die Forscher Frauen in große College-Seminarräume ein, die sich in die erste Reihe setzten und keinen Kontakt zu den Lehrkräften und Studenten aufnahmen. Am Ende des Semesters wurden den Studenten Fotos dieser Frauen gezeigt, die sie auf Attraktivität und Zuneigung einschätzen sollten. Dabei stellte sich heraus, dass die bloße Anwesenheit der Frauen Einfluss auf die Zuneigung hatte.
Wenn Sie also auf andere Menschen positiver wirken wollen, lassen Sie sich öfter mal blicken. Der Effekt tritt allerdings nur ein, wenn Sie grundsätzlich sympathisch wahrgenommen werden. Bitte werden Sie allerdings nicht zu einem Stalker 😉
Mehr Tipps, wie Sie auf andere positiv wirken, erfahren Sie in einem Kommunikationstraining als Präsenz- oder Online-Veranstaltung.
Herzliche Grüße,
Frank Thiel
Trainer und Online Moderator für Soft Skills