Der Einsatz der Stimme im Gespräch

Stimme: Der Ton macht die Musik

Diesen Satz kennen wir schon aus der Kindheit. Gerne wurde er uns mit erhobenem Zeigefinger gesagt wenn wir etwas „wollten“. Heute wollen wir, dass die Kunden unser Produkt oder unsere Dienstleistung kaufen. Auch in Verkaufs- und Servicegesprächen macht der Ton die Musik und ist für die Erreichung des Ziels mitverantwortlich.

Mit einem schwimmenden Eisberg als Metapher kann verdeutlicht werden, worauf es beim Gespräch ankommt. Der Teil des Berges unterhalb der Wasseroberfläche beschreibt dabei die Beziehungsebene im Gespräch, der Teil oberhalb die Sachebene. Da gefrorenes Wasser eine andere Dichte als flüssiges Wasser hat, befindet sich der weitaus größere „nicht sichtbare“ Teil des Eisberges unter Wasser (ca. 20/80). Das heißt, die Beziehung in einem Gespräch ist weitaus wichtiger als die Sache. Ist die Beziehungsebene gestört, also WIE wir sprechen, erreichen wir auf der Sachebene, also das WAS, nur erschwert oder gar nicht unser Ziel.

Einen großen Teil auf der Beziehungsebene nimmt unsere Stimme und unsere Sprechweise ein. Laut einer Umfrage wünschen sich Kunden eine freundliche, kompetente, engagierte und angenehme Stimme vom Gegenüber. Um dieses zu erreichen, gilt es, die Stimme zu trainieren: in Stimmklang, Modulation und Artikulation.

Trainieren Sie Ihre Stimme

Trainieren Sie den Klang Ihrer Stimme mit Atemübungen. Sie vergrößern unter anderem den Resonanzraum in Ihrem Oberkörper. Je größer der Resonanzraum, je klarer und voller der Klang Ihrer Stimme. Schon das obligatorische Lächeln beim Sprechen vergrößert den Raum im Rachenbereich. Betonungsübungen optimieren die Modulation Ihrer Sätze und für eine bessere Artikulation eignen sich Übungen mit klassischen Zungenbrechern.

Mein wichtigster Tipp: Haben Sie Mut zur Pause! Sprechpausen wirken souverän und sicher. Setzen Sie Pausen nach jedem Satzende, setzen Sie Pausen um Spannung zu erzeugen und setzen Sie Pausen um Informationen zu gliedern. Kurze Pausen vor und nach betonten Wörtern unterstreichen deren Wichtigkeit. Die Pausenlänge hängt dabei von der Persönlichkeit des Sprechenden ab. Üben Sie mit Zuhörern Ihrer Wahl und achten Sie besonders auf Ihre Authentizität.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trainieren Ihrer Stimme!

Herzliche Grüße,

Frank Thiel
Trainer für Kunden- und Gästekommunikation im Tourismus

Bildquelle: © ALDECAstudio – Fotolia.com